Zweiter EPICSAVE-Prototyp evaluiert

Während das EPICSAVE-Team das Jahr 2018 nutzte, um auf zahlreichen Konferenzen, Messen und weiteren Events (siehe hier) den ersten EPICSAVE-Prototyp zu zeigen, wurde parallel bereits der zweite Prototyp entwickelt, bei dem die Behandlung eines anaphylaktischen Schocks bei einem kindlichen Patienten trainiert werden kann.

Der deutlichste Fortschritt im Vergleich zum erwachsenen Patienten des ersten Prototyps ist, dass die kleine Patientin mit dem anaphylaktischen Schock nicht alleine auf der grünen Wiese, sondern in der stimmungsvollen Umgebung eines Indoor-Abenteuer-Spielplatzes angetroffen wird, die das Präsenzerleben der Trainierenden stärken soll. Wie im echten Leben ist das kleine Mädchen in Begleitung eines Angehörigen, wenn die NotfallsanitäterInnen eintreffen. Der besorgte Großvater erhöht die Komplexität der Trainingseinheit, indem er einerseits als Quelle für wichtige Hintergrundinformationen zur Verfügung steht. Wer aktiv zuhört, kann z.B. erfahren, was das Kind zuletzt gegessen hat. Er kann jedoch auch als Störfaktor und Ablenkung für die Trainierenden wirken, wenn der Großvater z.B. von seinen eigenen medizinischen Einschätzungen berichtet.

Das erkrankte Mädchen in Begleitung ihres besorgten Großvaters. Im Telefonat mit der Mutter geht es um die Lebensmittelallergie des Kindes: Wertvolle Informationen für die NotfallsanitäterInnen.

Das neue Szenario, konzipiert von der Hochschule Hannover, Forschungsgruppe Interactive Reality Experiences, und umgesetzt von der TriCAT GmbH, wurde an den beiden im Projekt beteiligten bildungspraktischen Institutionen, dem Bildungszentrum der Malteser in Wetzlar sowie die Akademie für Notfallmedizin in Hamburg, im Oktober 2018 evaluiert. Im Vorfeld der Datenerhebung konnten die Probanden das Szenario aus dem ersten Prototyp einstudieren. Der aktuelle Prototyp enthält in beiden Szenarien eine Vielzahl von Verbesserungen hinsichtlich der Interaktionsvielfalt, Symptomatik, Diagnostikwerkzeuge und nicht zuletzt der Usability. Auch die AusbilderInnen der Bildungseinrichtungen, die die Schüler didaktisch durch die Simulation leiten sollten, wurden wie bereits im vergangenen Jahr im Rahmen mehrerer Train-the-Trainer-Tage geschult. Die Befragung der Evaluationsteilnehmer nahmen Vertreter von Fraunhofer IESE vor während der technische Support von TriCAT geleistet wurde. Die Beteiligten zeigten sich beeindruckt vom Fortschritt in der Entwicklung vom ersten zum zweiten Prototyp und tauchten tief in die Szenarien ein. Die erfolgreiche Durchführung der Untersuchung wurde begleitet durch Nadja Dietze, Forschungsreferentin des Projektträgers DLR, die in einem Gastbeitrag Ihre Sicht auf das Projekt schildert.